Das online Glücksspiel wächst in unterschiedlichen Geschwindigkeiten in verschiedenen EU-Ländern. Einige Länder haben bereits etablierte Regulierungssystem und profitieren aus den Einnahmen der Branche. Denn dies ist oftmals das größte Problem bei der Legalisierung von online Glücksspiel. Dem Staat entfallen Milliarden Einnahmen, wenn die Spieler nicht mehr ausschließlich bei staatlichen Lotterien oder Wettanbietern ihre Tips abgeben. Andere Länder, in denen die Regulierung noch nicht bestimmt werden konnte, kämpfen weiterhin darum, dieses zu regulieren. Heute wollen wir uns mal anschauen, wie es in den Ländern Ungarn, Spanien und Brasilien mit dem online Glücksspiel aussieht.

Ungarn

Das Land steht vor einer Herausforderung mit nicht lizenzierten Glücksspiel Webseiten und bekämpft diese mit (nahezu) allen Mitteln. Nach Angaben der "Budapest Times", hat das Finanzministerium in Ungarn bereits die vorübergehende Sperrung von drei Webseiten angeordnet, die alle online Glücksspiel in Form von Sportwetten, online Casino und Poker anbieter. Diese nun als illegalen deklarierten Webseiten die seit Mitte Juli gesperrt wurden sind Betclic.com, Bet-at-home.com und hu.sportingbet.com. Die "Nationale Media & Info" Behörde verwaltet die Sperrung.

{module 200}Brasilien

Bisher ist Brasilien noch in der Anfängen online Glücksspiel zu legalisieren, aber wenn es nach Brasiliens Senator Ciro Nogueira ginge, könnte zumindest online Poker bald legalisiert werden. Das Land hat einen boomenden Poker Markt und die Legalisierung würde eine weitere Chance für noch größeren Wachstum eröffnen. Der brasilianische Markt hat ein riesiges Potenzial mit einem geschätzten Gewinn von 6,8 Milliarden USD pro Jahr durch steuerpflichtige Einnahmen.

In diese Rechnung ist jedoch die Regulierung und Besteuerung von sowohl online Poker als auch Bingo, Sportwetten und Casinos inbegriffen. Ein erster Gesetzentwurf schlägt vor, die dann legalisierten Betreiber mit einem Steuersatz von 10% der zu versteuernden Einnahmen zu belasten. Diese Einnahmen unterlägen dann einem Steuer Splitting, so dass die Regierung 7% und die Bundesstaaten, in denen der Betreiber seinen offiziellen Sitz hat, 3% erhalten würden.

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Derzeit sind in Brasilien nur live Poker Turniere, Pferderennen und Lotterien sind in Brasilien legalisiert.

Spanien

Der spanische online Glücksspielmarkt hat in den letzten Jahren ebenso einen wahnsinnigen Boom erlebt, bei dem jedes Jahr erneut der Höhepunkt prognostiziert wurde. Die Codere-Stiftung hat in ihrer veröffentlichten Studie "Soziale Wahrnehmung bzgl. Glücksspiel in Spanien im Jahr 2014" das online Glücksspiel genauer unter die Lupe genommen. Die Studie fand heraus, dass 43% der Spieler in dem Land auf illegalen Seiten spielen, da diese bessere Boni anbieten und aufgrund der Quoten höhere Gewinnchancen als die staatlichen Anbieter versprechen. Von den Spielern, die auf illegalen Seiten spielen, nutzen 12,8% der Befragten, noch nie die Dienste der staatlichen Glücksspiel Webseiten.

Die Studie zeigte einen signifikanten Mangel an Respekt und Akzeptanz von staatlich regulierten online Glücksspiel Anbietern. Viele der Befragten sagten, dass es Ihnen egal sei, ob ein Anbieter in Spanien reguliert und lizensiert sei und dass sie diesen Faktor bei der Anbieterwahl nicht berücksichtigen würden. 24,7% der Befragten gaben an, dass sie nicht wüssten, ob die jeweilige Webseite reguliert wäre oder nicht.

Das online Glücksspiel in Spanien ist ein riesiger Markt mit großen Zulauf. Jedoch verhindert die Legalisierung den Einstieg vieler privater Unternehmen. Lediglich ein paar private Anbieter halten eine ordentliche spanische Lizenz für das Anbieten von online Glücksspiel. Auf .es top level Domains darf laut spanischem Recht kein online Glücksspiel angeboten werden.

Wir meinen: Unabhängig davon ob legal oder nicht. Es müsste eine einheitliche Linie her, denn es ist schwer vermittelbar, dass die Legalisierung davon abhängig ist, wem der Gewinn zufließt.